THE GAME . spiel zwischen leben und tod TRAILER
Alle aktuellen Spieltermine unter https://www.lautlos-verein.org/the-game.html
Projekt:
Im Oktober 2020 hat unser Verein Lautlos e. V. gemeinsam mit einem Kamerateam die Menschen an der EU-Außengrenze besucht. Es war ein Dokumentarfilm über den Hilfstransport geplant, den wir mit einem LKW zu SOS Bihac in Bosnien gebracht haben. In nur wenigen Tagen haben wir die Zustände vor Ort kennengelernt.
Was wir gesehen haben, hat uns verändert. Es war für uns kein Filmprojekt mehr, sondern ein menschliches Desaster, das aufhören muss. Eine humanitäre Krise, die jeder von uns mitverschuldet. Ein Beispiel dafür, wie es aussieht, wenn Menschenleben nichts wert sind. Wir wollten keinen Film mehr machen, sondern wir mussten!
Nach vielen Monaten Arbeit haben wir den 90minütigen Dokumentarfilm THE GAME. Spiel zwischen Leben und Tod. fertiggestellt. Im Oktober 2021 lief die Weltpremiere auf den internationalen Hofer Filmtagen. Alle aktuellen Termine findet ihr unter www.lautlos-verein.org.
Was haben wir gesehen:
Meine Eltern würden sterben, wenn sie wüssten, wie ich hier lebe, erzählt Desdider. Er ist 22 Jahre alt. Seit drei Jahren lebt er in einer Zeltstadt im Wald. Illegal. Mit hunderten anderen jungen Männern aus Bangladesch versteckt er sich hier. Einmal pro Woche ruft er Zuhause an: Es geht mir gut. Ich habe genug zu essen. Ich habe eine Chance. Das erzählt Desdider seinen Eltern. Ebenso wie seine 150 Leidensgenossen aus Bangladesch. Sie alle leben hier im jungle, wie sie die illegale Zeltstadt im Wald nennen. Laub liegt am Boden. Es ist schlammig und rutschig. Mit großen, schwarzen Planen haben sich jeweils acht Leute ein Zelt gebaut. Sie schlafen auf Pappkartons, durchgelegenen Isomatten und dreckigen Decken. Für sie alle gibt es kein zurück. Die Familie von Desdider hat alles verkauft. Damit er es besser hat. Er ist die letzte Hoffnung der Familie. Auch, wenn er selbst bald keine Hoffnung mehr hat.
Nächster Standort: eine alte Fabrikruine. Ohne Fenster. Das Dach kaputt. Übersäht mit Müllbergen. Ratten huschen durch den Dreck. Eine braune Kloake mitten in der Ruine stinkt bestialisch. Mitten in der Halle sitzen zehn junge Männer. Sie kommen aus Marokko und Algerien. Einer hat hohes Fieber. Fast alle haben Nierenprobleme. Sie trinken das Wasser aus dem Fluss, in den das Abwasser der nahegelegenen Häuser fließt. Corona existiert hier nicht. Es ist nur eine Krankheit von vielen.
Wir fahren weiter und kommen an eine langgezogenen Straße, rechts und links Ruinen. Überbleibsel des Bosnienkriegs. Wir kommen näher. Kleine Kinder spielen ohne Schuhe vor den Ruinen im Dreck. Zwei Frauen kochen auf dem kahlen Beton Reis. Ganze Familien leben in den ausgebombten Häusern, nur wenige Kilometer von der kroatischen Grenze entfernt. Immer wieder probieren sie die Grenze zu überqueren. Die Kinder zeigen uns, wie die kroatischen Polizisten mit den Füßen auf sie eintreten, wenn sie erwischt werden. Croatian police schreien sie und treten mit den Füßen in die Luft. Ein hübsches 12jähriges Mädchen zeigt auf ihre Füße und fragt mich nach Schuhen. Größe 38. Wir haben keine passenden Schuhe für sie dabei. Sie trägt billige Sandalen und Socken.
Nur wenige Tage waren wir in Bosnien. Nur wenig haben wir gesehen. Trotzdem war es das Schlimmste, was ich je gesehen habe. Tausende Menschen ohne Perspektive. Tausende Menschen, die wie Dreck behandelt werden. Die jeden Tag ums Überleben kämpfen. Die sich seit Jahren von Reis und Kartoffeln ernähren. Die offenbar nichts wert sind. Die bald sterben. Wenn sie krank werden. Wenn sie im Winter noch immer barfuß in den Ruinen leben. Wenn sie ohne Jacke und warme Socken tagelang durch den Schnee stapfen. Um zu uns zu kommen. In die EU. Um eine kleine Chance auf ein normales Leben zu haben.
Gerne können sie uns mit einer Geldspende unterstützen, die wir in Bosnien für Lebensmittel, Kleidung, Medikamente und Handys für die Geflüchteten ausgeben. Die Kontodaten unseres gemeinnützigen Vereins Lautlos e. V., den wir für dieses Hilfsprojekt gegründet haben:
Empfänger: Lautlos e. V.
IBAN: DE63 7116 0000 0009 4166 50
BIC: GENODEF1VRR
Betreff: Flüchtlingshilfe
Bei Bedarf bekommen Sie natürlich im Anschluss eine Spendenquittung. Bei Fragen schicken sie mir gerne ein Email an m.federl@hotmail.com
Im Oktober 2020 hat unser Verein Lautlos e. V. gemeinsam mit einem Kamerateam die Menschen an der EU-Außengrenze besucht. Es war ein Dokumentarfilm über den Hilfstransport geplant, den wir mit einem LKW zu SOS Bihac in Bosnien gebracht haben. In nur wenigen Tagen haben wir die Zustände vor Ort kennengelernt.
Was wir gesehen haben, hat uns verändert. Es war für uns kein Filmprojekt mehr, sondern ein menschliches Desaster, das aufhören muss. Eine humanitäre Krise, die jeder von uns mitverschuldet. Ein Beispiel dafür, wie es aussieht, wenn Menschenleben nichts wert sind. Wir wollten keinen Film mehr machen, sondern wir mussten!
Nach vielen Monaten Arbeit haben wir den 90minütigen Dokumentarfilm THE GAME. Spiel zwischen Leben und Tod. fertiggestellt. Im Oktober 2021 lief die Weltpremiere auf den internationalen Hofer Filmtagen. Alle aktuellen Termine findet ihr unter www.lautlos-verein.org.
Was haben wir gesehen:
Meine Eltern würden sterben, wenn sie wüssten, wie ich hier lebe, erzählt Desdider. Er ist 22 Jahre alt. Seit drei Jahren lebt er in einer Zeltstadt im Wald. Illegal. Mit hunderten anderen jungen Männern aus Bangladesch versteckt er sich hier. Einmal pro Woche ruft er Zuhause an: Es geht mir gut. Ich habe genug zu essen. Ich habe eine Chance. Das erzählt Desdider seinen Eltern. Ebenso wie seine 150 Leidensgenossen aus Bangladesch. Sie alle leben hier im jungle, wie sie die illegale Zeltstadt im Wald nennen. Laub liegt am Boden. Es ist schlammig und rutschig. Mit großen, schwarzen Planen haben sich jeweils acht Leute ein Zelt gebaut. Sie schlafen auf Pappkartons, durchgelegenen Isomatten und dreckigen Decken. Für sie alle gibt es kein zurück. Die Familie von Desdider hat alles verkauft. Damit er es besser hat. Er ist die letzte Hoffnung der Familie. Auch, wenn er selbst bald keine Hoffnung mehr hat.
Nächster Standort: eine alte Fabrikruine. Ohne Fenster. Das Dach kaputt. Übersäht mit Müllbergen. Ratten huschen durch den Dreck. Eine braune Kloake mitten in der Ruine stinkt bestialisch. Mitten in der Halle sitzen zehn junge Männer. Sie kommen aus Marokko und Algerien. Einer hat hohes Fieber. Fast alle haben Nierenprobleme. Sie trinken das Wasser aus dem Fluss, in den das Abwasser der nahegelegenen Häuser fließt. Corona existiert hier nicht. Es ist nur eine Krankheit von vielen.
Wir fahren weiter und kommen an eine langgezogenen Straße, rechts und links Ruinen. Überbleibsel des Bosnienkriegs. Wir kommen näher. Kleine Kinder spielen ohne Schuhe vor den Ruinen im Dreck. Zwei Frauen kochen auf dem kahlen Beton Reis. Ganze Familien leben in den ausgebombten Häusern, nur wenige Kilometer von der kroatischen Grenze entfernt. Immer wieder probieren sie die Grenze zu überqueren. Die Kinder zeigen uns, wie die kroatischen Polizisten mit den Füßen auf sie eintreten, wenn sie erwischt werden. Croatian police schreien sie und treten mit den Füßen in die Luft. Ein hübsches 12jähriges Mädchen zeigt auf ihre Füße und fragt mich nach Schuhen. Größe 38. Wir haben keine passenden Schuhe für sie dabei. Sie trägt billige Sandalen und Socken.
Nur wenige Tage waren wir in Bosnien. Nur wenig haben wir gesehen. Trotzdem war es das Schlimmste, was ich je gesehen habe. Tausende Menschen ohne Perspektive. Tausende Menschen, die wie Dreck behandelt werden. Die jeden Tag ums Überleben kämpfen. Die sich seit Jahren von Reis und Kartoffeln ernähren. Die offenbar nichts wert sind. Die bald sterben. Wenn sie krank werden. Wenn sie im Winter noch immer barfuß in den Ruinen leben. Wenn sie ohne Jacke und warme Socken tagelang durch den Schnee stapfen. Um zu uns zu kommen. In die EU. Um eine kleine Chance auf ein normales Leben zu haben.
Gerne können sie uns mit einer Geldspende unterstützen, die wir in Bosnien für Lebensmittel, Kleidung, Medikamente und Handys für die Geflüchteten ausgeben. Die Kontodaten unseres gemeinnützigen Vereins Lautlos e. V., den wir für dieses Hilfsprojekt gegründet haben:
Empfänger: Lautlos e. V.
IBAN: DE63 7116 0000 0009 4166 50
BIC: GENODEF1VRR
Betreff: Flüchtlingshilfe
Bei Bedarf bekommen Sie natürlich im Anschluss eine Spendenquittung. Bei Fragen schicken sie mir gerne ein Email an m.federl@hotmail.com
hundert stunden lesbos
1. Preis SHORT PLUS AWARD beim Fünf-Seen-Filmfestival - der ganze Film online unter https://vimeo.com/177544261
Der Short Plus Award wurde einst ins Leben gerufen, um Filmen eine Plattform zu bieten, die "zu lang für einen Kurzfilm und zu kurz für einen Langfilm" sind, so Moderatorin Daniela Arnu von Bayern 2. Das Publikum hatte bereits am Wochenende vor Festivalbeginn unter 11 Filmen seinen Favoriten gewählt und so ging der Preis an die jungen Filmemacher Manuela Federl und Matthäus Weißenbacher mit "100 Stunden Lesbos". Warum macht mach einen Film, der in keine Kategorie passt, weil er 38 Minuten hat? "Wir wollten den Film nur so lange machen, wie er trägt", erzählt die Filmemacherin. Offenbar ist ihr das gelungen!
Der Short Plus Award wurde einst ins Leben gerufen, um Filmen eine Plattform zu bieten, die "zu lang für einen Kurzfilm und zu kurz für einen Langfilm" sind, so Moderatorin Daniela Arnu von Bayern 2. Das Publikum hatte bereits am Wochenende vor Festivalbeginn unter 11 Filmen seinen Favoriten gewählt und so ging der Preis an die jungen Filmemacher Manuela Federl und Matthäus Weißenbacher mit "100 Stunden Lesbos". Warum macht mach einen Film, der in keine Kategorie passt, weil er 38 Minuten hat? "Wir wollten den Film nur so lange machen, wie er trägt", erzählt die Filmemacherin. Offenbar ist ihr das gelungen!
Die gesammelten Spenden gehen an die Aktion Weitblick (https://aktionweitblick.com/einsatz/). Die Gründerin Sarah Graf kommt in unserer Dokumentation vor und hat uns mit ihrem Engagement und ihrer Arbeit überzeugt. Sie ist immer noch vor Ort, hat mittlerweile einige Helfer und setzt sich auch hierzulande für Flüchtlinge ein.
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Hundert Stunden lang haben der Kameramann Matthäus Weißenbacher und Regisseurin Manuela Federl die Menschen auf Lesbos begleitet.
Sie haben mit freiwilligen Helfern, Flüchtlingen, Einwohnern, Ärzten und Campbetreibern gesprochen. Entstanden ist ein gefühlvoller Dokumentarfilm ohne Off-Text mit ungewöhnlichen Einblicken und außergewöhnlichen Zeitlupen. |